Öffnet die Häfen: Endlich sichere Anlandung für die Geretteten der Nuestra Madre de Loreto

Berlin/Palermo  04.12.2018

Sichere Anlandung für die 12 Geretteten der Nuestra Madre de Loreto, das forderte borderline-europe gemeinsam mit vielen anderen Gruppen und NGOs im Fall des spanischen Fischtrawlers, der die Geretten nirgendwo an Land bringen durfte. Nach langem Tauziehen und 10 Tagen auf See unter unwürdigen und gefährlichen Bedingungen für die Mannschaft und die Geretteten durften letztere endlich am 2. Dezember nach Malta gebracht werden.

Zuvor hatten Italien und Malta ein Anlegen vehement verweigert. Die erlösende Nachricht kam schließlich von Oscar Camps, Gründer von Pro Activa Open Arms, deren Schiff die Nuestra Madre de Loreto begleitete und die ärztliche Notfallversorgung übernahm. Die nach dem medizinischen Notfalltransport per Helikopter an Bord verbliebenen 11 Geflüchteten wurden ca. 13 Seemeilen vor Malta von der maltesichen Küstenwache übernommen.

borderline-europe wiederholt seine Forderung, Seenotrettung nicht zu einer politischen Entscheidung zu machen, die auf dem Rücken der Betroffenen und deren Retter ausgetragen wird!

Die Ereignisse bis zum 2. Dezember 2018:

borderline-europe unterstützt nachdrücklich die Forderung von #United4Med, Europas Häfen für die Menschen zu öffnen, die vom Fischerboot Nuestra Madre de Loreto gerettet wurden 

Am 23. November wurden 12 Menschen vom spanischen Fischerboot Nuestra Madre de Loreta aus Seenot gerettet. Seitdem wird das Fischerboot an der Einfahrt in einen europäischen Hafen gehindert - trotz stürmischen Wetters und schwerer See. 

Italien und Malta verweigern dem völlig überbelegten Schiff die Anlandung. Und Spanien will den libyschen Behörden nur dabei helfen, die Menschen gegen ihren Willen nach Libyen zurückzubringen, weil das der nächste Hafen sei.

Borderline-europe verurteilt die Reaktionen der europäischen Regierungen. Libyen ist kein sicherer Hafen und hat die Genfer Flüchtlingskonvention nie unterzeichnet. Internationale Medien und Organisationen berichten zudem von systematischen Menschenrechtsverletzungen, Folter und Menschenhandel in den libyschen Flüchllingslagern. Die Menschen dorthin zurückzubringen verstößt gegen das Non-Refoulement-Gebot.

Wir stellen uns solidarisch hinter die geretteten Menschen, die Fischer der Nuestra Madre de Loreto und die drei Hilfsorganisationen Open Arms, Sea-Watch und Mediterranea, die das Boot derzeit auf See unterstützen und mit dem Nötigsten versorgen. Die Situation der Menschen an Bord verschlechtert sich zunehmend, eine Person hat bereits das Bewusstsein verloren. Wir brauchen eine schnelle Lösung, um eine weitere Katastrophe im Mittelmeer zu vermeiden.

Wir fordern ein sofortiges Ende dieses menschenverachtenden Umgangs und die sofortige Sicherung des Wohlbefindens der geretteten Menschen und der Besatzung.  Die Nuestra Madre de Loreto braucht einen sicheren Hafen - in Europa. Die Menschen müssen aufgenommen werden - auch in einer deutschen Stadt!

borderline-europe