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borderline-europe Menschenrechte ohne Grenzen e. V.
05.10.2013, ORF Österreich
Gegen die 155 Überlebenden des Flüchtlingsdramas vor der Insel Lampedusa soll wegen illegaler Einwanderung ermittelt werden. Nach Angaben der Staasanwaltschaft lasse sich das wegen der geltenden Gesetze nicht verhindern. Ihnen droht maximal eine Geldstrafe von 5.000 Euro. „Die 155 Überlebenden werden in Rom aufgenommen. Das ist ein erstes Signal der Revolte gegen Gleichgültigkeit und Resignation“ so der römische Bürgermeister Ignazio Marino bei einer Gedenkwache zu Ehren der Toten des Unglücks vor dem Rathaus in Rom. Mehr lesen
Sprache(n): Deutsch / German Region(en): Italien / Malta
05.10.2013, NZZ
Während von Vertretern der UNO und von Menschenrechtsorganisationen die EU-Abschottungspolitik vernatwortlich gemacht wird für die Flüchtlingstragödie vor Lampedusa, wird vom Sprecher der EU-Kommisarin Malmström auf die Grenzschutzagentur Frontex verwiesen, die die südeuropäischen Staaten mit drei Missionen bei der Überwachung des Meers unterstütze und in den letzten zwei Jahren 16 000 in Not geratene Bootsmigranten gerettet habe. Mehr lesen
05.10.2013, Arte TV
Mehr als 300 Menschen starben am Donnerstag bei dem Flüchtlingsunglück vor der italienischen Insel Lampedusa. Anlass, erneut über die europäische Einwanderungspolitik zu diskutieren. Die Ansätze klaffen weit auseinander: Während Hilfsorganisationen eine Öffnung der Grenzen fordern, wollen einige europäische Politiker die Grenzpatrouillen eher noch verschärfen. Mehr lesen
05.10.2013, Die Tagesschau
Forderungen nach einer Änderung der EU-Flüchtlingspolitik folgen der Flüctlingstragödie vor Lampedusa. Die EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe, Kristalina Georgieva, sagte der "Welt", die Europäer müssten nicht nur "die Herzen und die Geldbeutel" offen halten, sondern auch ihre Grenzen. Die EU basiere auf Solidarität. "Das bedeutet, dass wir Menschen willkommen heißen müssen, wenn sie unsere Hilfe brauchen", sagte Georgieva. Die französische Regierung verlangte ein baldiges Treffen der europäischen Verantwortlichen. Regierungschef Jean-Marc Ayrault sagte, es sei wichtig, "dass die politisch Verantwortlichen in Europa gemeinsam darüber sprechen, und zwar schnell". Sie müssten "die richtige Antwort finden", mahnte er. "Mitgefühl alleine reicht nicht." Mehr lesen
05.10.2013, N-TV
Ein Fischer, der selber an den Rettungsaktionen beteiligt war, wirft der Küstenwache vor, viel zu spät zu Hilfe gekommen zu sein. So habe die Küstenwache 45 Minuten gebraucht, bis sie den etwa 500 Meter vor der Küste gelegenen Unglücksort erreicht habe. Bei schnellerer Hilfe hätten viel mehr Menschen gerettet werden können. Mehr lesen
05.10.2013, Spiegel Online
Was für Konsequenzen sollen auf der EU-Ebene aus dieser Flüchtlingstragödie gezogen werden? Bisher zur Abschottung konzipierte Maßnahmen wie das "Europäische Grenzkontrollsystem" (Eurosur) sollen nun auch zur Rettung von Schiffbrüchigen genutzt werden. "Mobilitätspartnerschaften" sollen dazu dienen die Transitstaaten stärker in die Bekämpfung der illegalen Migration einzubinden und sie zur Rücknahme von Drittstaatsangehörigen zu verpflichten. Als Gegenleistung sollen ihre eigenen Staatsangehörigen Visaerleichterungen bekommen. Mehr lesen
Fischer, die an der Rettungsaktion beteiligt waren, werfen den Behörden vor, viel zu spät an der Unglücksstelle eingetroffen zu sein. Rund 200 Menschen gelten als vermisst, es besteht jedoch kaum Hoffnung für sie. 111 Tote wurden bislang geborgen, 155 Menschen überlebten. Auch dank der unmittelbaren Hilfe einiger Inselfischer, die nach dem Kentern des Flüchtlingsbootes Dutzende Schiffbrüchige aus dem Wasser gezogen hatten. Mehr lesen
04.10.2013, Migreurop, Libération
Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wurden im Umfeld des Bootes, das am Donnerstag mit etwa 500 mehrheitlich aus Somalia stammenden Flüchtlingen an Bord vor der Küste der süditalientischen Insel Lampedusa gekentert ist, mindestens 40 weitere Leichen geborgen. Die Zahl der Todesopfer steigt damit auf über 130. Der italienische Ministerpräsident hat für Freitag Staatstrauer angeordnet. Der UNO-Sonderberichterstatter für die Rechte von Migranten prangerte eine „Kriminalisierung“ von Einwanderern an. Mit ihrer Abschottungspolitik spiele die EU lediglich den Schleusern in die Hände. Der Papst bezeichnete das Bootsunglück seinerseits als „Schande“ und rief in einer Twitter-Botschaft dazu auf, für die Opfer zu beten. Mehr lesen
Sprache(n): Französisch / Français Region(en): Italien / Malta
04.10.2013, taz.de
Der Senat geht auf die Flüchtlinge am Oranienplatz zu. Auch aus der Innenverwaltung kommen nun Signale, die Flüchtlinge angesichts des nahenden Winters in einem Gebäude unterzubringen. Derzeit leben rund 150 Flüchtlinge auf dem seit einem Jahr besetzten Oranienplatz in Kreuzberg. Die Warterei ohne Perspektive zermürbt sie. Mehr lesen
Sprache(n): Deutsch / German Region(en): Deutschland
04.10.2013, arte.tv
Die Flüchtlingsproblematik ist nach dem Schiffsunglück vor Lampedusa wieder in aller Munde. Die Flüchtlingsorganisation Migeurop setzt sich aus Forschern zusammen, die die Problematiken der Flüchtlinge an den europäischen Grenzen beobachten und denonzieren. In einem Gespräch mit Damien Wanner stellt Olivier Clochard die schwierige Situation der nach Europa strebenden Flüchtlinge dar. Mehr lesen
Sprache(n): Deutsch / German Region(en): Italien / Malta, Europäische Union
04.10.2013, http://daily.wired.it/
In den vergangenen vier Jahren starben 3832 Migranten im Mittelmeer. Allein im Dreieck zwischen der Insel Lampedusa, Libyen und Tunesien zählt man fast 1800 Tote. Mehr als ein verlorenes Leben pro Tag. Jeden Tag, über vier Jahre hinweg. Hier ist zu sehen, wo diese Katastrophen geschehen. Mehr lesen
Sprache(n): Italienisch / Italiano Region(en): Italien / Malta, Nordafrika
04.10.2013, 02elf.net
In einem international verkehrenden Reisebus hat die Bundespolizei am frühen Freitagmorgen, gegen 01:45 Uhr, insgesamt 6 syrische Flüchtlinge aufgegriffen. Die sechs Männer im Alter von 18 – 27 Jahren – allesamt ohne Papiere – waren zuvor mit dem Bus aus den Niederlanden nach Deutschland eingereist. Alle äußerten ein Asylbegehren für Deutschland. Den ersten Ermittlungen zufolge hatten sich die Flüchtlinge noch vor wenigen Tagen in Italien aufgehalten. Mehr lesen
Sprache(n): Deutsch / German Region(en): Deutschland, Europäische Union
04.10.2013, Die Welt
Das Gebäude auf dem Flughafen BER dient eigentlich zur schnellen Abfertigung von Asylbewerbern. Bis der Flughafen in Betrieb geht, könnte es Flüchtlinge zumindest vorübergehend ein Obdach bieten. Weil Brandenburgs zentrale Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) aus allen Nähten platzt, bringt das Land jetzt Menschen auf dem Flughafen Schönefeld unter. Seit knapp zwei Wochen lebten 30 Asylbewerber in einem Gebäude, das eigentlich für das umstrittene Flughafenasyl-Verfahren bereitsteht, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Ingo Decker, am Freitag. Mehr lesen
04.10.2013, Kleine Zeitung
Frankreich will seine als sehr streng kritisierte Asylpolitik zugunsten syrischer Flüchtlinge lockern. Am Freitag boten die zuständigen Behörden rund 60 dieser Flüchtlinge, die seit Mittwoch einen Anlegeplatz der Fähre vom nordfranzösischen Calais nach Großbritannien besetzen, eine Statusregelung an. Die vor dem Bürgerkrieg flüchtenden Syrer, die über keine Aufenthaltsgenehmigung verfügen, können einen Asylantrag stellen, betonte der Präfekt der nordfranzösischen Region, Denis Robin, am Freitag in Calais. Mehr lesen
Sprache(n): Deutsch / German Region(en): Europäische Union
04.10.2013, der Standard
Es ist eine kleine Zahl, gemessen am Ausmaß der Tragödie, aber Bulgarien bringt sie an den Rand des nationalen Notstands: Drei Millionen Menschen sind in Syrien auf der Flucht vor dem Krieg, zwei Millionen haben sich in die Nachbarländer gerettet, und knapp 6.000 sind mittlerweile in das EU-Land Bulgarien gekommen - zuletzt 50 Syrer jede Nacht. "Wir waren nicht vorbereitet", sagt Christo Grigorow, Leiter des Roten Kreuzes in Bulgarien. "Es überfordert unsere Möglichkeiten", stellt Innenminister Tswetelin Jowtschew fest. Er erwägt nun die Ausrufung eines "teilweisen Notstands". Mehr lesen
Sprache(n): Deutsch / German Region(en): Osteuropa
04.10.2013, Die Zeit
Syrische Einwanderer wollen sich in der nordfranzösischen Stadt Calais mit einer Protestaktion den Weg nach Großbritannien bahnen. Etwa 60 Migranten blockieren den Zugang zu den Schiffen im Hafen von Calais. Zwei Demonstranten seien auf ein Dach geklettert und hätten gedroht zu springen, sollten die Behörden sie nicht ausreisen lassen, sagte ein Sprecher einer Organisation, die sich für Einwanderer einsetzt. Die Polizei habe sich daraufhin zurückgezogen. Mehr lesen
04.10.2013, Spiegel Online
Video über die Staatstrauer in Italien und Interview mit einem Fischer über seine Beteiligung an der Rettungsaktion. Mehr lesen
04.10.2013, ZDF Morgenmagazin
Interview mit Elias Bierdel über die Flüchtlingstragödie vor Lampedusa Mehr lesen
Bericht über die Flüchtlingstragödie vor Lampedusa Mehr lesen
04.10.2013, Zeit Online
Das neue, friedliche Europa gründete sich einst darauf, dass es unveräußerliche Rechte jedes einzelnen Menschen anerkannte. Jedes Individuum hat demnach Anspruch auf Schutz und Würde, ist Träger aller Menschenrechte. Es sei denn, es besteigt an den Stränden von Libyen, Tunesien, Mauretanien oder der Türkei ein Boot. "Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass die europäische Einwanderungspolitik diese Menschenopfer in Kauf nimmt, um die Migrationsflüsse einzudämmen", schrieb die Bürgermeisterin von Lampedusa, Giusi Nicolini, im vergangenen Jahr in einem offenen Brief an die Europäische Union. Seit gestern ist sie wieder damit beschäftigt, Leichen zu zählen. Mehr lesen
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