23.01.2024

Al Confine - Der borderline-europe Podcast aus Italien

 

Wir nehmen euch mit in unseren Arbeitsalltag, sprechen über die Kriminalisierung von Flucht und Fluchthilfe, das italienische Aufnahmesystem und mit Menschen, die die Auswirkungen europäischer Migrationspolitik spüren müssen. Mit dabei sind Judith, Mit-Gründerin von borderline-europe, Kristina, Mitarbeiterin des Italien-Büros und die Produzentin Joanna Wiseman sowie weitere spannende Gäst*innen.  

Die erste Episode ist ab sofort auf Podbean, Spotify und Apple Podcasts verfügbar. Wir veröffentlichen neue Folgen alle zwei Wochen.

Viel Spaß beim Anhören: PodbeanSpotify ・Apple Podcasts 

Worum geht es?

Episode 1: „Arrivi“ - Von der Überfahrt über das Mittelmeer

In der ersten Episode sprechen Judith, Kristina und Jasmine, die in der zivilen Seenotrettung aktiv war und jetzt für Maldusa in Lampedusa arbeitet, über den tödlichen Weg über das Mittelmeer, den viele Menschen auf sich nehmen müssen, um in die EU zu gelangen. Es geht um die Gefahren der Überfahrt, die Einschränkung der zivilen Seenotrettung durch die italienische Regierung, Interceptions, Push- und Pullbacks. 

Episode 2: Boat Driver & Seenotretter*innen - Über die Kriminalisierung von Flucht und Fluchthilfe

Folge zwei beschäftigt sich mit der Kriminalisierung von Flucht und Fluchthilfe in Italien. Wir sprechen über sogenannte scafisti, Migrant*innen, die dafür im Gefängnis landen, dass sie Boote nach Europa gesteuert haben. Kristina von borderline-europe und Richard von Porco Rosso erzählen, wie ihre Organisationen mit diesen Menschen in Kontakt stehen. Außerdem sprechen wir mit Sascha, einem angeklagten Mitglied der Iuventa-Crew, über die Kriminalisierung ziviler Seenotrettung und ihre weitreichenden Folgen.

Episode 3: “Palermitan*”- Vom (Über)Leben im System

In der dritten Folge beleuchten wir gemeinsam mit verschiedenen Akteur*innen aus Palermo die Herausforderungen, denen Migrant*innen nach ihrer Ankunft in Italien begegnen. Wir sprechen über die sogenannten Hotspots in Italien, die Defizite des italienischen Aufnahmesystems, die Herausforderungen bei der Unterbringung von Migrant*innen, Rassismus und Diskriminierung sowie rechtliche Probleme und die besonderen Herausforderungen für Menschen ohne Papiere.

Episode 4 “Schachfiguren” - Über die Opfer der europäischen Migrationspolitik

Episode vier beginnt mit Henis Geschichte. Der junge Mann verließ 2020 sein Herkunftsland Tunesien und wagte die Fahrt über das Mittelmeer - auf der Suche nach Freiheit und nach neuen Möglichkeiten. Doch was er in Europa fand, war nicht das, was er erhofft hatte. Ohne Papiere lebt er einige Monate in Italien, dann in Frankreich, dann wieder in Italien - wo er entdeckt und abgeschoben wird. Henis Geschichte ist nicht ungewöhnlich. Wie viele war er gezwungen, ständig in Bewegung zu bleiben, um zu überleben. Wie eine Spielfigur wurde er von einem Land ins andere (ab)geschoben - ohne selbst darüber entscheiden zu können. Diese Podcastfolge erzählt davon, wie Menschen wie Heni Spielball der europäischen Grenzpolitik werden und welche Abkommen und Regelwerke über ihr Leben entscheiden. Den Hintergrund dazu liefern Judith und Kristina von borderline-europe.

Episode 5 “Dispersi” - Von Vermissten und denen, die zurückbleiben

In der letzten Podcastfolge geht es um die Erfahrungen und den Kampf jener, die zurückbleiben. Im Zentrum steht die Geschichte von Jalila, die ihre Geschichte Ludovica, der borderline-europe Praktikantin in Tunesien, erzählt. Jalila hat ihre beiden Söhne beim Versuch das Mittelmeer zu überqueren verloren. Sie hat lange dafür gekämpft, die Körper ihrer Söhne nach Tunesien zurückzuholen und zu bestatten und kämpft auch weiterhin für Gerechtigkeit - gemeinsam mit den anderen “Tunesischen Müttern”. Zusätzlich kommt in dieser Folge Silvia zu Wort, die den Verein Mem.Med mitgegründet hat und Menschen wie Jalila bei ihrem Kampf unterstützt. Außerdem erklärt Judith, wie all das mit der Geschichte von borderline-europe zusammenhängt.